Katzenaugen sind faszinierend: Sie leuchten im Dunkeln und verleihen deinem Stubentiger diesen geheimnisvollen Blick. Doch hinter der Schönheit können sich erste Hinweise auf Erkrankungen verbergen, die du rechtzeitig erkennen solltest. Sind die Augen deiner Katze gerötet, tränen stark oder wirken trüb, kann das auf eine ernste Erkrankung hinweisen. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Augenprobleme bei Katzen besonders häufig vorkommen, welche Symptome typisch sind und wann du unbedingt den Tierarzt aufsuchen solltest.
Warum Katzenaugen so besonders sind
Die leuchtende Augenfarbe und das geheimnisvolle Funkeln erhält deine Katze durch eine spezielle Zellschicht im Auge, das Tapetum lucidum. Diese reflektierenden Zellen hinter der Netzhaut bündeln selbst schwaches Licht und reflektieren es zurück, wodurch Katzen in der Dämmerung viel besser sehen als wir Menschen.
Neben den normalen Lidern besitzen Katzen ein drittes Augenlid – die Nickhaut. Sie befeuchtet das Auge und hält Schmutz von der Hornhaut fern. Wenn deine Katze entspannt döst, kannst du manchmal einen weissen Streifen am inneren Augenwinkel sehen – das ist die Nickhaut.

Während das faszinierende Leuchten in der Dunkelheit beeindruckt, können verschiedene Erkrankungen den empfindlichen Katzenaugen schaden. Im Folgenden erfährst du, auf welche Symptome du achten solltest – damit du im Zweifelsfall rechtzeitig den Tierarzt kontaktieren kannst.
Typische Augenprobleme bei Katzen und ihre Anzeichen
1. Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Rötungen, Schwellungen und klarer oder eitriger Ausfluss zählen zu den häufigsten Symptomen. Oft treten zusätzlich Niesen oder Nasenausfluss auf, da die Entzündung häufig durch eine Virusinfektion (z. B. Herpesvirus FHV-1) oder Bakterien (z. B. Chlamydophila felis) ausgelöst wird. Deine Katze blinzelt häufig, reibt sich die Augen oder hält die Lider halb geschlossen. Bei chronischem Verlauf kann das Auge trüb wirken oder ein Hornhautgeschwür entstehen. Eine schnelle Diagnose ist wichtig, um bleibende Schäden – insbesondere an der Hornhaut – zu vermeiden.
2. Hornhautgeschwüre
Hornhautgeschwüre zeigen sich durch eingetrübte oder milchig wirkende Stellen auf der Hornhaut. Meist sind sie Folge einer Bindehautentzündung, aber auch Verletzungen (zum Beispiel Kratzer) können Ulzera auslösen. Deine Katze meidet Licht, reibt sich stark die Augen und zeigt deutliche Schmerzen. Unbehandelt drohen Narbenbildung und Sehstörungen – deshalb ist eine rasche Diagnose per Fluoreszein-Flecktest und anschliessende Therapie mit Augentropfen oder je nach Schwere sogar mit einem schützenden Halskragen unerlässlich.
3. Vorderes Augeninneres entzündet (Uveitis anterior)
Uveitis anterior oder Iridozyklitis bezeichnet eine Entzündung im vorderen Teil der Uvea, also von Iris und Ziliarkörper. Die Augen deiner Katze können dabei intensiv rot erscheinen, die Pupillen wirken verengt oder reagieren kaum noch auf Licht. Häufig ragt die Nickhaut ins Blickfeld, weil das Auge schmerzt. Diese Entzündung kann durch Trauma, Parasiten (z.B. Toxoplasmose) oder innere Infektionen wie Feline Leukose (FeLV) oder Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ausgelöst werden. Da unbehandelte Uveitiden zum Sehverlust führen können, ist ein sofortiger Besuch beim Tierarzt dringend notwendig.
4. Glaukom (Grüner Star)
Wenn der Abfluss des Kammerwassers gestört ist, steigt der Augeninnendruck. Das Auge wirkt prall, die Pupille ist stark erweitert, und die Katze zeigt ein schmerzverzerrtes Gesicht. Ein Glaukom ist ein tierärztlicher Notfall, da es unbehandelt zur Erblindung führen kann. Ziel der Therapie ist es, den Augeninnendruck schnell zu senken und langfristig zu kontrollieren.

5. Katarakt (Grauer Star)
Ein Katarakt trübt die Augenlinse und führt dazu, dass Licht nicht mehr ungehindert zur Netzhaut gelangt. Deine Katze wirkt bei schlechten Lichtverhältnissen orientierungslos und stösst öfter an Möbel. Meist entsteht der Graue Star infolge einer Uveitis, kann aber auch genetisch bedingt sein. Ob behandelt wird und wie, hängt vom Grad der Beeinträchtigung ab.
6. Bluthochdruck (Hypertension) und Netzhautablösung
Erhöhter Blutdruck kann unbemerkt die kleinen Gefässe der Netzhaut schädigen und in kurzer Zeit zu einer Netzhautablösung führen. Plötzliches Erblinden, sodass deine Katze ungeschickt wirkt oder sich wie orientierungslos verhält, kann der erste Hinweis sein. Ältere Katzen ab etwa sieben bis zehn Jahren sind häufiger betroffen, vor allem wenn Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen vorliegen. Eine Blutdruckmessung beim Tierarzt ist dann angezeigt: Eine frühzeitige Behandlung senkt das Risiko dauerhafter Sehstörungen.
So kannst du Augenprobleme vorbeugen oder früh erkennen
Das Auge ist ein sensibles Organ, aber einige Störungen sprechen auf recht simple Massnahmen an:
Regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt. Ein Basis-Check der Augen ist fester Bestandteil jeder Impfung und Vorsorge. Dein Tierarzt prüft Sehkraft, Augendruck und den Zustand von Hornhaut und Bindehaut.
Sauberhalten der Augenregion. Achte darauf, dass Fell und Augenlider deiner Katze sauber bleiben. Entferne einmal täglich vorsichtig Verkrustungen mit einem feuchten, weichen Tuch. Das beugt bakteriellen Infektionen vor.
Impfungen und Entwurmungen aktuell halten. Viele Augeninfektionen entstehen als Folge von Viren oder Parasiten. Stelle sicher, dass deine Katze alle empfohlenen Impfungen (z.B. gegen FHV-1, Chlamydophila felis) erhalten hat.
Stress minimieren. FHV-1 kann bei gestressten Katzen wieder aktiv werden und Auslöser für eine chronische Bindehautentzündung sein. Schaffe deiner Katze einen ruhigen Rückzugsort und vermeide hektische Veränderungen in ihrem Umfeld.
Ausgewogene Ernährung mit ausreichend Taurin. Taurin ist essenziell für die Netzhautgesundheit. Achte darauf, dass das Futter deiner Katze genügend tierisches Eiweiss und Taurin enthält, damit Degenerationen vorgebeugt werden können.
Dein Tierarzt/deine Tierärztin spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit deines Haustiers. Hier findest du eine Tierarztpraxis in deiner Nähe.
FINDE EINE PRAXIS IN DEINER NÄHEWann du sofort zum Tierarzt solltest
Zögere nicht, wenn du eines der folgenden Warnzeichen bemerkst:
- Stark gerötete oder einseitig geschwollene Augen
- Milchige, trübe Stellen auf der Hornhaut
- Plötzliche Verhaltensänderung (z. B. Lichtscheu oder Appetitlosigkeit)
- Gelblich, grünlich oder rötlich verfärbter Augenausfluss
- Nach Sturz, Unfall oder Katzenkampf mit Verletzungsgefahr
Schnelles Handeln kann bleibende Schäden verhindern. Viele Tierärzt:innen bieten auch einen Notdienst für akute Augenprobleme an.
Fazit
Augenerkrankungen bei Katzen sind kein seltenes Problem – aber oft gut behandelbar. Wer Fell, Augen und Verhalten seiner Katze aufmerksam beobachtet, erkennt Warnsignale früh. Mit schneller Reaktion, tierärztlicher Begleitung und etwas Pflege lässt sich der Durchblick oft dauerhaft erhalten.










Go To United States
Austria
Belgium
Czech Republic
Denmark
Europe
Finland
France
Germany
Greece
Hungary
Ireland
Israel
Italy
Netherlands
Norway
Poland
Portugal
Romania
Saudi Arabia
Slovakia
Spain
Sweden
Switzerland
Turkey
United Kingdom