Plötzlich kahle Stellen oder vermehrter Haarverlust bei deinem Hund können beunruhigend sein. Haarausfall hat viele mögliche Ursachen – von harmlosen Umwelteinflüssen über Allergien bis hin zu ernsthaften Haut- oder Stoffwechselerkrankungen. Je früher du der Ursache auf den Grund gehst, desto besser kannst du deinem Vierbeiner helfen, wieder ein gesundes, dichtes Fell zu bekommen. In diesem Artikel erfährst du, welche Auslöser hinter dem Haarausfall stecken können – und wie du gemeinsam mit deinem Tierarzt die richtige Lösung findest.
Ursachen für Haarausfall bei Hunden
Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Wenn du Veränderungen im Fell deines Hundes bemerkst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
GENETIK
Bei einigen Hunden kann Haarausfall genetisch bedingt sein. Manche Rassen verlieren mit dem Alter oder als Welpen Haare. Rassen wie Windhunde, Chihuahuas oder Dackel neigen dazu, im höheren Alter kahle Stellen zu entwickeln, insbesondere an den Ohren, am Bauch oder an der Brust.
ERNÄHRUNG
Fehlt deinem Hund eine ausgewogene Ernährung, kann das zu Haarausfall führen. Achte darauf, dass er hochwertiges Futter bekommt, das alle wichtigen Nährstoffe enthält, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

HORMONE
Hormonelle Veränderungen – etwa bei trächtigen oder säugenden Hündinnen – können ebenfalls zu vorübergehendem Haarausfall führen. Sobald sich der Hormonspiegel normalisiert, hört der Haarausfall meist von selbst auf.
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
Diese häufige Erkrankung kann zu Haarausfall führen, da eine niedrige Schilddrüsenhormonproduktion den Stoffwechsel verlangsamt. Hunde mit Hypothyreose entwickeln oft trockene Haut und übermässigen Haarausfall. Eine Blutuntersuchung kann helfen, diese Krankheit zu diagnostizieren.
Cushing-Krankheit
Hunde mit dieser Krankheit produzieren zu viel Cortisol, was das Immunsystem schwächt und zu Haarausfall führen kann. Symptome sind trockene Haut, Haarausfall und wiederholte Hautinfektionen. Cushing tritt meist bei älteren Hunden auf.
PARASITEN
Flöhe
Flohbisse sind unangenehm und können Juckreiz, Kratzen und Haarausfall verursachen. Hunde, die allergisch auf Flohspeichel reagieren, haben oft kahle Stellen, vor allem an den Oberschenkeln und am Schwanzansatz. Achte darauf, regelmässig Flohschutz anzuwenden.
Milben und Räude
Milbenbefall führt ebenfalls zu Haarausfall. Besonders die Hundekrätze oder Ohrmilben können starken Juckreiz und Hautverletzungen verursachen. Da diese Erkrankungen ansteckend sind, sollte dein Hund schnell behandelt werden.
Hunde-Krätze (Sarcoptes scabiei)
Die hoch ansteckende Hundekrätze wird durch die Milbe Sarcoptes scabiei verursacht und führt zu starkem Juckreiz und kleinen, festen Beulen auf der Haut. Dein Hund wird sich kratzen und beissen, um den Juckreiz zu lindern, was zu verkrusteten Wunden führen kann. Diese Milben können auch auf Menschen übergehen. Achte darauf, wenn dein Hund stark kratzt und plötzlich Beulen aufweist, die sich schnell entzünden.
Ohrmilben (Otodectes cynotis)
Ohrmilben befallen den äusseren Gehörgang und verursachen Entzündungen, Juckreiz und Haarausfall. Besonders betroffen sind Hunde, die häufig ihren Kopf schütteln und sich oft die Ohren kratzen. Wenn du diese Symptome bei deinem Hund bemerkst, sollte ein Tierarztbesuch zur Behandlung der Ohrmilben in Betracht gezogen werden.
Cheyletiellose (Scheinräude)
Dieser Hautparasit, auch als Cheyletiella yasguri bekannt, verursacht starken Juckreiz und Schuppenbildung, besonders entlang des Rückens. Die Milben lösen Hautirritationen aus, die mit Haarausfall und Rötungen einhergehen können. Häufig siehst du diese Symptome bei Hunden, die oft an ihren Rücken kratzen.
Demodex-Milben (Demodikose des Hundes)
Demodex canis ist eine Milbe, die normalerweise in kleinen Mengen im Haarfollikel des Hundes lebt. Ein übermässiger Befall dieser Milben kann jedoch Haarausfall und Hautentzündungen verursachen. Wenn du bei deinem Hund plötzlich grossflächigen Haarausfall bemerkst, besonders bei jüngeren oder immungeschwächten Hunden, könnte Demodikose der Auslöser sein.
Trombikulose (Erntemilben / Herbstgras-Milben)
Trombikulose ist eine Hautreaktion auf Erntemilben (auch Herbstgras-Milben genannt). Diese winzigen, rötlichen Parasiten sind vor allem im Spätsommer und Herbst aktiv und nisten sich bevorzugt an empfindlichen Stellen wie Ohren, Kopf oder Pfoten deines Hundes ein. Sie lösen starken Juckreiz, Hautrötungen und entzündliche Reaktionen aus. Besonders auffällig: die kleinen, leuchtend roten Punkte auf der Haut. Wenn du solche Symptome bemerkst, solltest du deinen Hund zeitnah beim Tierarzt vorstellen – denn neben dem Juckreiz kann es auch zu Infektionen durch Kratzen kommen.
ALLERGIEN
Wie auch Menschen können Hunde auf verschiedene Umweltfaktoren wie Pollen oder Schimmel sowie auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören Juckreiz, Rötungen und Haarausfall, besonders an den Pfoten, Ohren oder am Bauch. Wenn dein Hund häufig kratzt, lohnt sich ein Test auf mögliche Allergien beim Tierarzt.

HAUTINFEKTIONEN
Pyodermie (bakterielle Infektion)
Bakterien verursachen gerötete, nässende Haut, oft mit Krusten oder Pusteln. Ohne Behandlung kann sich die Infektion ausbreiten und Haarausfall verstärken.
Bakterielle oder Pilzinfektionen können Hautirritationen und Haarausfall verursachen. Zu den häufigsten gehören Pyodermie (Bakterieninfektionen) und Hefepilzinfektionen (Malassezia). Diese Infektionen führen zu schuppiger Haut und offenen Wunden. Der Besuch beim Tierarzt ist wichtig, um eine Behandlung mit den richtigen Medikamenten zu beginnen.
Malassezia (Hefepilzinfektion)
Diese Hefepilze führen zu fettiger, schuppiger Haut mit starkem Juckreiz – vor allem in Hautfalten oder an den Pfoten. Haarausfall und Hautreizungen sind häufige Folgen.
Ringelflechte (Tinea)
Eine ansteckende Pilzinfektion, erkennbar an kreisrundem Haarausfall und schuppigen, geröteten Hautveränderungen. Auch Menschen können sich anstecken – daher ist schnelles Handeln wichtig.
Dies ist keine vollständige Liste möglicher Ursachen für Haarausfall. Es gibt noch viele andere Faktoren, die in Betracht gezogen werden sollten.
Behandlung von Haarausfall bei Hunden
Wenn du bei deinem Hund Anzeichen von Haarausfall bemerkst, solltest du ihn möglichst bald zum Tierarzt bringen. Dort erfolgt eine gründliche Untersuchung, um die genaue Ursache festzustellen. Wichtige Informationen wie Rasse, Alter, Zeitpunkt des Auftretens, Dauer und Verlauf der Symptome helfen dabei, eine erste Einschätzung zu treffen.
Der Tierarzt kann das Fell mikroskopisch untersuchen – etwa um zu erkennen, ob Haare aus den Follikeln ausfallen oder abbrechen. Häufig werden auch Hautgeschabsel genommen, um nach Parasiten oder Infektionen zu suchen. In vielen Fällen kommen zusätzlich Labortests zum Einsatz, zum Beispiel zur Abklärung von Schilddrüsenerkrankungen oder Allergien.
Gegebenenfalls wird dein Hund an eine Tierärztin oder einen Tierarzt mit Spezialisierung auf Dermatologie überwiesen, insbesondere wenn die Diagnose unklar ist oder der Haarausfall trotz erster Behandlung bestehen bleibt.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Zum Einsatz kommen beispielsweise Medikamente gegen Allergie, Antibiotika, Salben, medizinische Shampoos oder auch vorbeugende Massnahmen wie Floh- und Zeckenschutz.
Wann zum Tierarzt?
Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Warte nicht ab, wenn dein Hund kahle Stellen, starken Juckreiz oder auffällige Hautveränderungen zeigt. Dein Tierarzt hilft dir, ernste Erkrankungen auszuschliessen und die passende Therapie zu finden.
Dein Tierarzt/deine Tierärztin spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit deines Haustiers. Hier findest du eine Tierarztpraxis in deiner Nähe.
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