1. Kauf oder Adoption? Deine Entscheidung zählt
Überlege, ob für dich ein Züchter oder ein Tierheim in Frage kommt.
- Kauf beim Züchter: Du lernst Elterntiere und Aufzuchtbedingungen kennen und kannst deine Wunschrasse perfekt auf deinen Lebensstil abstimmen. Achte auf seriöse Züchter mit Nachweis zu Gesundheitstests und sozialisierten Welpen.
- Adoption aus dem Tierheim: Oft sind die Schützlinge bereits stubenrein oder verfügen über erste Sozialerfahrung. Ausserdem rettest du einem Welpen das Leben und schaffst Platz für weitere Tiere in Not.
Egal, wie du dich entscheidest: Informiere dich über die typischen Charaktereigenschaften deiner Wunschrasse und bereite dich auf die Lebensdauer von 10–15 Jahren vor.

2. Zuhause vorbereiten – sicher und welpensicher
Noch bevor dein neuer Mitbewohner einzieht, solltest du…
- Rollen verteilen: Kläre, wer füttert, Gassi geht und das Training übernimmt.
- Gefahren beseitigen: Kabel sichern, Putzmittel verschliessen, giftige Pflanzen entfernen.
- Wohlfühlzonen schaffen: Stell Futter- und Wassernäpfe bereit, richte ein kuscheliges Körbchen oder eine Transportbox als Rückzugsort ein.
So fühlt sich dein Welpe sofort geborgen und du behältst den Überblick.
3. Moderne Gesundheitsvorsorge – damit du alles im Blick hast
Schon in den ersten Wochen sollte dein Welpe seinen Weg in die Tierarztpraxis finden. Dort steht nicht nur eine gründliche Erstuntersuchung an, sondern auch die klassische Gesundheitsvorsorge: Impfungen gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis bilden die Basis, Leptospirose und Zwingerhusten folgen – und bei Auslandsreisen darf natürlich auch die Tollwutimpfung nicht fehlen. Ergänzend ist eine ganzjährige Parasitenprophylaxe wichtig, um deinem Welpen einen gesunden und geschützten Start ins Leben zu ermöglichen.

4. Ankunft & erste Routine – Tagesablauf etablieren
Ein klar strukturierter Tagesplan hilft deinem Welpen, sich vom ersten Tag an sicher und geliebt zu fühlen. Mache morgens zuerst eine kleine Gassirunde, gib dein Welpenfutter und schenke ihm ein paar Minuten zum Spielen. Danach folgt eine Ruhephase in seinem eigenen Bereich – sei es die Transportbox oder eine gemütliche Ecke. Am Nachmittag baust du gezielt Trainingseinheiten ein, etwa fürs Stubenreinheitstraining oder die ersten „Sitz“- und „Platz“-Übungen. Abends rundet eine letzte Runde an der frischen Luft die gemeinsame Zeit ab und leitet die Schlafenszeit ein. Diese konstante Struktur schafft Vertrauen und gibt deinem Welpen die nötige Orientierung.
5. Stubenrein werden – Geduld zahlt sich aus
Zwischen der 12. und 16. Lebenswoche lernt dein Welpe am besten, sein Geschäft draussen zu erledigen. Bringe ihn alle 30–60 Minuten nach dem Aufwachen oder Fressen an denselben Platz im Garten – sein Geruch hilft ihm, den richtigen Ort zu erkennen. Jedes Mal, wenn er erfolgreich ist, belohnst du ihn mit herzlichem Lob und einem kleinen Leckerli. Unfälle gehören dazu: Bleib gelassen, setze deine Routine sofort fort und verzichte auf Strafen. So gewinnt dein Welpe schnell das Vertrauen in das neue System und versteht schon bald, wo er sein Geschäft verrichten darf.
6. Sozialisierung & Grundkommandos – der Schlüssel zum entspannten Hund
Die Zeit zwischen der dritten und zwölften Woche ist besonders wichtig: Dein Welpe ist jetzt neugierig und offen für Neues. Ermögliche ihm behutsame Begegnungen mit geimpften Hunden, gewöhne ihn an Alltagsgeräusche wie Staubsauger oder Strassenverkehr und lasse ihn Menschen jeden Alters erleben. Ganz nebenbei kannst du spielerisch die ersten Grundsignale wie „Sitz“, „Platz“ und „Komm“ einführen. Mit Lob, kleinen Leckerlis und ruhiger Konsequenz legst du so den Grundstein für ein entspanntes, selbstbewusstes Hundeleben.
7. Kauspielzeug statt Finger – Beissen umlenken
Welpen erforschen die Welt mit dem Maul, doch deine Hände sollten verschont bleiben. So leitest du das Beissen konsequent um:
- Sanftes Signal: Sobald dein Welpe zu fest zubeisst, lass deine Hand locker hängen und rufe einmal deutlich „Au!“.
- Sofortige Alternative: Biete direkt ein Kauspielzeug an. Sobald er darauf kaut, lob ihn überschwänglich und gib ein Leckerli.
- Kurze Auszeit: Wiederholt er das Beissen hintereinander, setze ihn für 30 Sekunden in seine Box oder entferne dich für einen Moment – bleibe dabei ruhig und gelassen.
Auf diese Weise lernt dein Welpe schnell, dass sanftes Kauen gewünscht ist und Hände tabu sind.

8. Leinenführigkeit – Schritt für Schritt ins Freie
Statt Halsband und Leine direkt draussen einzusetzen, führst du deinen Welpen behutsam in vertrauter Umgebung daran heran:
Zuerst legst du das Halsband während einer Fütterung locker um seinen Hals – so verknüpft er das Tragen mit etwas Positivem. Sobald er es ruhig trägt, nimm die lose Leine in die Hand und übe im Haus das Kommando „Bei Fuss“ in kleinen Schritten. Jeder geordnete Schritt wird mit Lob und gelegentlich einem Leckerli belohnt.
Wenn dein Welpe drinnen entspannt an der Leine läuft, startest du die ersten kurzen Spaziergänge: Zuerst nur wenige Minuten, dann allmählich länger. Achte stets auf seine Körpersprache und halte die Stimmung locker – so lernt er, dass Leinenführigkeit Spass macht und bleibt bald ganz entspannt an deiner Seite.
9. Ganzheitliche Pflege & Parasiten-Schutz
Eine moderne Welpenpflege verbindet liebevolle Fürsorge mit einem lückenlosen Gesundheitsprogramm: Putze die zarten Zähnchen deines Welpen regelmässig und bürste sein Fell sanft, um Haut und Haarkleid geschmeidig und sauber zu halten. Gleichzeitig sorgst du das ganze Jahr über für zuverlässigen Floh- und Zeckenschutz – am besten mit einem Rhythmus, der zu euch passt und nichts vergessen lässt. Rund wird das Programm durch eine altersgerechte, nährstoffreiche Ernährung, die genau auf Grösse und Aktivität deines Welpen abgestimmt ist.

In enger Abstimmung mit deinem Tierarzt sorgst du so dafür, dass dein kleiner Begleiter stark ins Leben startet und gesund heranwächst.
Fazit
Die Welpenzeit mag herausfordernd wirken, doch mit klaren Abläufen, liebevoller Fürsorge und guter tierärztlicher Begleitung wird sie zu einer der schönsten Phasen im Leben mit Hund. Starte frühzeitig mit einem individuellen Betreuungs- und Trainingsplan – und geniesse die enge Bindung, die nur ein Welpe schenken kann. So legst du ein starkes Fundament für eure gemeinsame Zukunft.
Dein Tierarzt/deine Tierärztin spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit deines Haustiers. Hier findest du eine Tierarztpraxis in deiner Nähe.
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