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Was jeder Hundebesitzer über Parvovirose wissen muss

Krankheiten und Symptome

2 Minuten Lesezeit

Parvovirose ist eine gefährliche, oft tödlich verlaufende Infektion bei Welpen. In diesem Artikel erfährst du, wie du Symptome früh erkennst, deinen Hund wirksam schützt und im Ernstfall richtig handelst.

Was ist Parvovirose und warum ist es so gefährlich?

Parvovirose, oder kurz Parvo, wird durch das hoch ansteckende Hunde-Parvovirus ausgelöst. Es setzt im Magen-Darm-Trakt an, zerstört dort die empfindlichen Darmzellen und stört so die Nährstoffaufnahme. Gleichzeitig greift das Virus das Knochenmark und lymphatische Gewebe an, was das Immunsystem zusätzlich schwächt. Gerade Welpen fehlen oft ausreichend Abwehrkräfte, sodass sie rasch dehydrieren und in einen lebensbedrohlichen Zustand geraten können.

Bereits seit seiner Entdeckung 1978 hat Parvovirose in Europa und Amerika verheerende Ausbrüche ausgelöst. Erst mit der Entwicklung eines Impfstoffs gingen die grossen Epidemien zurück. Dennoch gilt: Ohne Impfschutz bleibt jede Fellnase verwundbar.

Wer ist besonders gefährdet?

Junge, ungeimpfte Hunde haben das höchste Risiko, sich mit Parvovirose zu infizieren. Das Virus wird sowohl durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden als auch indirekt über kontaminierte Gegenstände verbreitet. Dein Welpe ist jedes Mal dem Virus ausgesetzt, wenn er infizierten Kot beschnüffelt, kontaminierte Gegenstände (z. B. Spielzeug, Näpfe, Leinen) berührt oder mit Menschen in Kontakt kommt, die zuvor infizierte Tiere gestreichelt haben.

Auch erwachsene, ungeimpfte Hunde sind nicht vor einer Ansteckung gefeit. Das Virus überlebt monatelang auf Oberflächen, in Erde oder an Schuhsohlen – es ist aussergewöhnlich widerstandsfähig. Manche Rassen wie Rottweiler, Dobermänner oder American Staffordshire Terrier gelten als besonders anfällig.

Welpe mit Besitzer.

So steckt sich dein Hund an

Die häufigste Infektionsquelle ist der Kot infizierter Tiere. Schon ein kurzer Schnüffelkontakt reicht, um das Virus aufzunehmen. Auch gemeinsam genutzte Wasserstellen, stark frequentierte Hundewiesen oder kontaminierte Kleidung und Schuhsohlen können zur Infektionsquelle werden. Sobald dein Welpe beginnt, seine Umgebung neugierig zu erkunden, steigt das Risiko deutlich.

Frühe Symptome: Wann du hellhörig werden solltest

Parvovirose zeigt sich oft nicht sofort, sondern beginnt mit unspezifischen Anzeichen. Dazu zählen Appetitverlust, Müdigkeit und Fieber. Innerhalb weniger Stunden kann es zu heftigem Erbrechen, wässrigem oder blutigem Durchfall und starkem Gewichtsverlust kommen. In diesem Zustand besteht akute Lebensgefahr. Wenn du eines dieser Symptome beobachtest, kontaktiere sofort deinen Tierarzt. Informiere die Praxis bereits am Telefon über den Verdacht, damit dein Hund direkt isoliert werden kann.

Parvo vorbeugen: Impfen und Hygiene als A und O

Parvovirose ist vermeidbar, wenn du frühzeitig und konsequent handelst:

  • Impfserie lückenlos durchführen: Üblich sind Impfungen im Alter von 8, 12 und 16 Wochen. Halte die Termine unbedingt ein.
  • Kontrollierte Sozialisierung: Warte mit Hundetreffs und Hundeparks, bis alle Impftermine abgeschlossen sind.
  • Reinigen und Desinfizieren: Säubere Näpfe, Leinen und Spielzeug regelmässig mit einem für Parvovirose geeigneten Desinfektionsmittel.
  • Besuchshunde:Achte auch hier auf einen aktuellen Impfstatus.

Mit diesen Massnahmen reduzierst du das Ansteckungsrisiko deutlich.

Therapie: So hilft der Tierarzt

Eine spezifische antivirale Behandlung gibt es nicht. Die Therapie zielt darauf ab, deinen Hund stabil zu halten:

  • Infusionen gegen Dehydrierung
  • Medikamente gegen Übelkeit und Durchfall
  • Intensive Betreuung, bis dein Hund wieder selbst fressen und trinken kann

Wird die Krankheit früh erkannt und professionell behandelt, steigen die Überlebenschancen deutlich.

Krankes Hündchen ruht sich aus.

Dein Parvo-Notfallplan für zuhause

  • Halte die Telefonnummer deines Tierarztes griffbereit.
  • Leg dir eine Notfallbox mit Handtuch, Desinfektionsmittel und Fieberthermometer zurecht.
  • Beobachte deinen Hund aufmerksam: Appetit, Kot, Verhalten.
  • Führe den Impfpass zu jedem Tierarztbesuch mit.

Fazit

Parvovirose ist tückisch, aber vermeidbar. Mit einer lückenlosen Impfung, guter Hygiene und einem klaren Notfallplan kannst du deinen Hund wirksam schützen. So steht einem gesunden Start ins Hundeleben nichts im Weg.

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